Visionen leben und erzeugen, das macht Serhat Yilmaz, den Gründer von Serfan aus. Am 9. Juni beim ersten Vortrag aus der Reihe JuMP (Junior Marketing Profession) schaffte es Serhat Yilmaz, der Gründer und Geschäftsführer von Serfan auf seine lockere und authentische Art, die Mitglieder des Marketing Clubs und vor allem auch viele junge Gäste zu begeistern. Den wunderschönen Rahmen dazu bot die Location bei der Aktienbank Augsburg, die zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte. Und das Interesse war sehr groß. Alle wollten mehr über die Marke Serfan und ihren Macher erfahren.
Bei der Begrüßung sprach Roman Mayr, der JuMP-Sprecher von der sexy Marke schlechthin und ist stolz darauf, dass „wir heute hier sein dürfen zur ersten JuMP-Veranstaltung.“ Bevor es zu dem „brennenden Vortrag“ überging, wie ihn Mayr genannt hat, stellte Gastgeber Florian Tautz von der Augsburger Aktienbank das Institut vor. Gegründet wurde die Aktienbank im Jahr 1963, heute arbeiten dort 265 Mitarbeiter, die über 240.000 Kunden und über 157.000 Depots betreuen. Die Bilanzsumme mit 2,36 Milliarden Euro kann sich sehen lassen.
Wie kann man sich denn von den anderen abgrenzen? Die Konkurrenz ist groß, gerade in der Modebranche. Serhat Yilmaz hat seine eigene Strategie entwickelt. Sein Unternehmen finanziert sich aus dem reinen Eigenkapital Serhats sowie dessen Agentur by-agentur. „Sicher war es nicht immer leicht. Doch mit dem richtigen Produkt und Team an meiner Seite lebe ich meine Vision von Mode“, so Serhat.
Sein Werdegang hört sich spannend und ungewöhnlich an. Nach dem Abbruch des Gymnasiums machte er erst einmal eine Ausbildung. Er räumte dort Ware auf und wollte sich schon damals von den anderen abgrenzen, indem er dies besonders zuverlässig tat und seine Ware immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Und das hat funktioniert: Bereits mit 19 Jahren wurde er Abteilungsleiter, danach war er im mittleren Management tätig. Sein Ziel: „Mit 22 möchte ich Geschäftsführer sein oder ich werde kündigen.“ Dass er Entscheidungen treffen kann und Visionen lebt, zeigte er in seinem Handeln. Er kündigte tatsächlich und begann dann Immobilien zu verkaufen. Auch das machte er sehr erfolgreich. Irgendwann war ihm das zu eintönig, deshalb hat er seine eigene Werbeagentur gegründet. Als er lange Zeit nach dem passenden und einzigartigen Schuh, den er sowohl im Job als auch in der Freizeit tragen kann, suchte und ihn in den Fachgeschäften nicht gefunden hatte, war seine Geschäftsidee geboren.
Gefragt – getan! Beim Tragen seines selbst entworfenen Schuhs wurde er von Passanten, Bekannten und Freunden genau auf dieses Modell angesprochen. Daraus hat Serhat Yilmaz mittlerweile ein erfolgreiches Business aufgebaut. Er hat die Nische zwischen Casual und Business-Look entdeckt. Seit dem Launch des Labels Serfan im Januar 2014 ließ der Gründer und Geschäftsführer die Kollektionen für den eigenen Online-Shop sowie internationale Premiumpartner in einer spanischen Manufaktur herstellen. Inzwischen wird in Italien gefertigt, weil dahin die Wege nicht so weit sind und die Qualität genauso gut ist.
Seine Ziele: Irgendwann kann man das Wachstum aber nicht mehr alleine stemmen, deshalb ist Serhat immer auf der Suche nach Investoren, die seine Interessen vertreten. Fünf Jahre möchte er insgesamt wachsen, dann soll Serfan wieder verkauft werden. Designer ist Serhat noch nie gewesen. Er ist der Marketing-Mann, der die Produkte vermarkten will. „Ich musste mir immer alle Dinge aneignen. Aber als Geschäftsführer muss man ja auch nicht alles können, dafür habe ich meine Mitarbeiter“, betont Serhat. „Das Beste ist doch, wenn der Mitarbeiter das macht, was ihm Spaß bringt. So bekomme ich immer gute Leute. Und er muss hinter der Marke stehen und dann hinter mir als Person.“ Leicht war es nicht immer für ihn, doch mit dem richtigen Team an seiner Seite kann er seine Vision von Mode leben.
„Ich bin gespannt, wann die Firma Bogner bei mir anklopft“, sagt er schmunzelnd. Aber jetzt geht es erst einmal weiter nach USA mit den Serfan Boots. Nach dem Vortrag hatten alle noch genügend Zeit, sich miteinander auszutauschen.
Text und Bilder: Sabine Roth