Wie managt man solche Center heute und morgen? – zu diesem hochgradig spannenden Thema sprach der Center Manager der City-Galerie Sascha Schönherr am Dienstag, den 16. Mai im Foyer des Medienzentrums Augsburg. Beirat Heinz Stinglwagner freute sich, dass er trotz des schönen Wetters wieder viele Mitglieder und Gäste begrüßen durfte. Zuvor stellten sich aber noch zwei neue Mitglieder vor: Sabine Roth mit ihrer PR-Agnetur roth public relations aus Friedberg und Frederik Rau präsentierte sich selbst und die Firma Rau GmbH sowie sein ehrenamtliches Engagement bei den Wirtschaftsjunioren.
Ob die City-Galerie nun ein Segen für die Augsburger Innenstadt ist und sich beide gegenseitig befruchten oder ob das Einkaufszentrum eher eine Gefahr darstellt für die Geschäfte der City, darauf waren die Mitglieder sehr gespannt. Doch Stillstand bedeutet Rückschritt. Man muss nach vorne sehen.
Tatsächlich ist die City-Galerie seit über 15 Jahren ein attraktiver und wichtiger Bestandteil der Einkaufsstadt Augsburg, Mit der Eröffnung am 5. September 2001 entstand auf dem Gelände der ehemaligen Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK) eine Shoppingvielfalt, die mit über 100 Shops und 2.000 kostengünstigen Parkplätzen ein unvergleichliches Einkaufserlebnis mit einer riesigen Markenvielfalt bietet. Mit einer Verkaufsfläche von 25.000 qm ist die City-Galerie Augsburg damit Bayerisch-Schwabens größtes Einkaufszentrum. Denn das Einkaufsverhalten hat sich im Laufe der Zeit gewandelt: Shopping ist heutzutage nicht mehr nur Warenbeschaffung, sondern gleichzeitig Freizeitgestaltung. Im Fokus stehen immer mehr der Service, das Entertainment und die Gastronomie-Angebote.
Veränderte Kundenansprüche, ein sich änderndes Einkaufsverhalten, der demografische Wandel, neue innovative Technologien und Services sowie das mobile Internet im Handel der Zukunft spielen dabei eine immer größere Rolle – heute und morgen. Sascha Schönherr ist nach dem Studium direkt in den Einzelhandel gegangen. Doch bevor der 37-Jährige, der nun seit eineinhalb Jahren Center-Manager in Augsburg ist, genauer auf die City-Galerie einging, gab er Einblicke in die Geschichte des ECE (Einkaufscenter) anhand eines aufschlussreichen Videos. „Wir erschaffen die urbanen Marktplätze der Zukunft“ – das ist das Unternehmens-Statement. Und das familiengeführte Unternehmen ist ganz schön groß. Es ist in 14 Ländern aktiv und hat 3.600 Mitarbeiter in allen Geschäftsbereichen. Das aktuelle Bau- und Planungsvolumen beträgt stolze 2,8 Milliarden Euro. Und es ist eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft und einem Know-how seit über 50 Jahren. Jede Immobilie wird individuell vermarktet und vertrieben. Werner Otto hat das Unternehmen in 1965 gegründet, heute ist Alexander Otto, sein jüngster Sohn, CEO. Die Zahlen sind imposant, das Wachstum enorm. Heute gibt es als Mietpartner 21.000 Shops mit einer Verkaufsfläche von 7,3 Millionen und einem Centerumsatz pro Jahr von 24 Milliarden Euro. In jedem Center sorgen große Bühnen mit diversen Events für Erlebnisse.
Schönherr nannte imposante Beispiele mit einer spektakulären Architektur wie das Milaneo in Stuttgart und der Marmara Park in Istanbul oder das Aqua Plaza in Aachen sowie das Loom in Bielefeld. Alle zehn Jahre wird modernisiert und die Geschäfte müssen das mitmachen. „Das gewährleistet ein modernes Gesicht jeder Galerie“, erklärt Schönherr.
Was sind die Innovationen im Fokus?
Das ist einmal die Love-to-Shop-App, die seit 2014 sehr erfolgreich läuft. Ganz neu ist der Einkaufsgutschein, der bequem über die App bestellt werden kann. „Die Geschwindigkeit durch die Digitalisierung macht solche Tools notwendig. Man kann nicht warten, bis die Kunden kommen“, so der Center-Manager. „Easy to Park“, ein 3-D-Wegeleitsystem und Same Day Delivery werden bislang an einigen Standorten angeboten. Der himmlische Service mit Geschenkeberatung und Einpackservice kommt sehr gut an, auch in Augsburg. Zudem gibt es bereits in 14 Centern eine Selfie Photo Box und in 18 Centern einen Kids Planet, der nächstes Jahr auch nach Augsburg kommen soll. Das multisense Experience läuft bereits live in Aachen, und der Car Finder in 13 Centern. Die Digital Mall wird seit kurzem im Alstertalcenter angeboten.
Es bleibt also spannend, was die Zukunft noch alles bringt und Shoppen zum Erlebnis macht. Denn im Online-Zeitalter sollte das Einkaufen zu etwas Besonderem werden – dazu gehört auch die Vielfalt der Gastronomie, die in den Centern angeboten wird. Anschließend wurde noch heiß diskutiert, ob die City-Galerie die Geschäfte der Innenstadt gefährdet. Doch letztendlich ist dem nicht so und es gibt ein gutes Miteinander – sogar eine gegenseitige Befruchtung. Viele parken im Parkhaus der City-Galerie und gehen nach dem Shoppen noch durch die Altstadt in die Innenstadt.
Mehr zum ECE und den urbanen Marktplätzen der Zukunft unter www.ece.de