„Wie gut ist Ihr Gedächtnis?“ Nur wenige Hände gingen in die Höhe, als Boris Nikolai Konrad am 26. Juli seinem Publikum diese Frage stellte. Rund 80 Gäste hatten sich auf Einladung des Marketing Club Augsburg im Medienzentrum der Augsburger Allgemeinen versammelt, um sich vom Weltmeister im Namen und Wörter merken den einen oder anderen Kniff für ein besseres Erinnerungsvermögen zeigen zu lassen.
Die Fähigkeit, sich die verschiedensten Begriffe zu merken, ist erlernbar. Eine kleine Kostprobe erhielten Mitglieder des Marketing Club Augsburg und interessierte Gäste in einem einstündigen Vortrag. „Die Basis für herausragende Gedächtnisleistungen ist es, in Bildern zu denken“, erläuterte Konrad „je ‚merk-würdiger‘, desto besser“. Außerdem sollen so viele Sinne wie möglich einbezogen werden. Denn je vielfältiger die Verknüpfungen im Gehirn, so Konrad, desto stabiler lassen sich Erinnerungen dort verankern. Das mentale Bild von Moos, unterlegt mit feuchtem Geruch und dem Geräusch, das beim Darüberlaufen entsteht, erweckt also ein viel lebhafteres – und damit auch einprägsameres – Bild als das Moos allein.
Zur Demonstration erzählte der Gastredner eine Geschichte, mit der Bitte an das Publikum, sich Details möglichst genau vorzustellen. Als im Anschluss selbst skeptische Zuhörer die zehn deutschen Bundespräsidenten fehlerfrei und in der korrekten Reihenfolge aufsagen konnten, war die Verblüffung groß – hatte Konrad die Namen doch nur in passende Bilder verpackt und geschickt miteinander verknüpft. Ähnlich überrascht war das Publikum, nachdem es 20 scheinbar wahllose Begriffe mit Hilfe der „Körperroutenmethode“ auswendig gelernt hatte: Die Wörter, die beispielsweise mit den Füßen, den Knien, dem Mund oder den Schultern assoziiert wurden, ergaben die zehn größten europäischen Städte, die nun von den Zuhörern sowohl vor- als auch rückwärts problemlos wiedergegeben werden konnten.
Dankbar waren die Anwesenden auch für die Tipps, um sich Namen und die dazu gehörenden Gesichter auf einfache Art einzuprägen. Anfangs wird es wohl noch nicht dafür reichen, um sich wie der Weltmeister 201 Namen und Gesichter in 15 Minuten zu merken. Doch für den Berufsalltag, in dem selten die Namen von mehr als einem Dutzend Personen im Kopf behalten werden müssen, eignen sich die praktischen Hinweise hervorragend. Zukünftig mit einem guten Namensgedächtnis glänzen – in diesem Vorhaben bestärkten sich die Teilnehmer gegenseitig, als die Veranstaltung mit Fragen an den Referenten und angeregten Gesprächen zwischen Mitgliedern und Gästen des Marketing Club ausklang.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung durch Augsburg TV kann im a.tv Channel von YouTube abgerufen werden.