Am Dienstag, 24.11.15 zeigte Peter Schöffel, geschäftsführender Gesellschafter Schöffel Bekleidung GmbH, im Foyer des Medienzentrum der AZ den Marketing Club-Mitgliedern was es heißt, ein mittelständisches Unternehmen erfolgreich im globalisierten Sportmarkt aufzustellen. Und es ist dem sympathischen Unternehmer aus Schwabmünchen bestens gelungen, so die zahlreich erschienenen Marketing-Experten und Geschäftsführer aus Augsburg. Dass Schöffel aus Leidenschaft Unternehmer ist, das spürten die Gäste des Marketing Clubs Augsburg hautnah.
Hält warm seit 1804
Die Marke Schöffel kennt jeder, der bei Wind und Wetter unterwegs ist, sei es beim Wandern oder beim Skifahren. 1804 gegründet und bereits in der 7. Generation, ist der führende Hersteller für Outdoor- und Skibekleidung mit heute rund 200 Mitarbeitern eines der ältesten bayerischen Familienunternehmen.
Was macht ein Unternehmen unverwechselbar?
Peter Schöffel sprach hier von der DNA eines Unternehmens: „Das ist der Name, der auf meiner Bekleidung steht, aber auch im Pass meiner Kinder.“ „Sport macht Spaß und mit Kunden zu arbeiten, das ist für Schöffel eine spannende Aufgabe. Eine positive Einstellung ist Voraussetzung für Innovation, für Empathie. Das steuert man zu 95 Prozent selbst als Unternehmer“, betonte er. Seine Vision: Die Dinge so einfach wie möglich machen! Die Firma Schöffel ist wie eine Familie, alle sitzen in einem Boot. Der zentrale Punkt ist, wie man auf der einen Seite mit seinen Mitarbeitern umgeht und wie man auf der anderen Seite auch gute Mitarbeiter bekommt.
Mission Championsleague
Wo will Schöffel hin? Im Mittelpunkt seines Vortrags stand die Strategieentwicklung der letzten vier Jahre. „Wir wollen in der Championsleague mitspielen“, so Schöffel. Bis dahin ist es ein harter Weg, den man hier durchlaufen muss. „Wir wollten nie klein beigeben!“
Sinnhaftigkeit, Klarheit, Kommunikation und Konsequenz
Als dies feststand, zog Schöffel zuerst einmal einen externen Unternehmensberater des Vertrauens hinzu. „Denn Quantensprünge brauchen Anstoß und Hilfe von außen.“ Daraus ergaben sich vier wichtige Punkte für die Entwicklung dieser Strategie: Sinnhaftigkeit, Klarheit, Kommunikation und Konsequenz. Ohne Sinnhaftigkeit gäbe es keine Klarheit, das heißt: Das Warum ist wichtig, daraus leitet sich die Klarheit ab und dann muss es an die Zielgruppe so kommuniziert werden, dass es jeder versteht.
Wichtig war nun die finanzielle Solidität, die richtigen Systeme und Prozesse im Unternehmen, das richtige Team und eine Wachstumsstrategie.
Die Folge daraus war unter anderem, dass Schöffel stark ins Marketing investiert hat. Denn eine gute Strategie verbindet die Kompetenz einer Marke mit der gesellschaftlichen Entwicklung. Wichtig war es deshalb, den Markt und die Bedürfnisse zu analysieren.
In welcher Gesellschaft leben wir heute?
Die Menschen sind ständig auf dem Sprung, die Unterbrechung gehört zum Alltag, aus Wellness wird Selfness. Im Sport heißt es: höher, schneller, weiter – getrieben von Schweiß und Tränen. Schöffel suchte den Gegenpol dazu und glaubt, die Welt wäre ein besserer Ort, wenn Bewegung wieder im Einklang mit der Natur und uns selbst stehen würde. So entstand in langen Meetings der Claim „Ich bin raus“, der die Richtung vorgeben und vor allem inspirieren, aktivieren, involvieren soll! Die Spots, die entstanden sind, sollen diesen Spagat schaffen und mit Emotionen die Menschen überzeugen. Fast 6 Millionen Euro sind in die Produktion der 15 und 5 Sekunden-Spots und die Schaltung dieser in Fernsehsendern in Deutschland, Österreich und der Schweiz – dem Hauptmarkt von Schöffel – geflossen.
Wo steht Schöffel heute nach vier Jahren?
„In einem Unternehmen ist es wie in der Landwirtschaft, man kann nicht immer ernten“, so Peter Schöffel. Es ist also ein langer und steiniger Weg. Den Quantensprung muss die ganze Mannschaft im Unternehmen betreffen, hier braucht es eine ausgewogene Strategie, Zweitens prägt die Haltung – nach innen und nach außen. Und drittens: Man braucht Geduld, denn unter fünf Jahren geht hier gar nichts, all das gab Schöffel, der von Haus aus sehr ungeduldig ist und für den es besonders schwer wa, den Mitgliedern des Marketing Clubs mit auf den Weg. Dennoch betonte er: „Ich möchte keinen Schritt missen!“
Bericht und Foto: Sabine Roth, TRENDYone